Denia-Nachbericht

 

Donnerstagnacht, kurz nach 24 Uhr, 13,2 C  Außentemperatur, Urlaubszeit vorbei…

Was soll einen da noch zu guter Laune verhelfen???

Sagen wir es mal so: Der vor mir stehende Cola-Schoppen und die Eröffnung des Oberhauses lassen mich die Sache schon etwas leichter ertragen!

Und um noch mal ein wenig Urlaubsstimmung zu erzeugen, werde ich mich jetzt dem längst fälligen Nachbericht für die Homepage widmen…:

Donnerstags wurden noch letzte Vorbereitungen getroffen: der CD-Brenner lief bis spät in die Nacht heiß, Koffer wurden gepackt und wieder entpackt, um nicht das Flugzeug wegen Übergewicht zu einer Notlandung zu zwingen. Aber dann war es endlich soweit: Freitag, 15.08.2003, der Tag, dem alle RhDb´s so lange entgegen gefiebert haben! Und mit einiger Verspätung machten sich die ersten sechs Urlauber (der Rest sollte später noch nachkommen) dann schließlich auf in Richtung Frankfurter Flughafen. Vollbepackt und guter Dinge flogen wir zunächst nach Barcelona, von wo aus wir dann den Anschlussflug nach Valencia angingen. Und obwohl GMT und Con Gas größte Zweifel ob der Sicherheit eines Flugzeugs hägten, kamen wir tatsächlich heil und unversehrt an. Einziges Problem war, das der Flughafen von Valencia noch ca. 100 km vom Zielort Denia entfernt und es mittlerweile schon fast Mitternacht war. Ein Teil von uns machte sich aber sogleich mit dem Mietwagen auf und erreichte auch alsbald Denia. Das wir dazwischen mal kurz als Geisterfahrer agierten (O-Ton: „Warum kommen uns die Pfeile denn entgegen, da stimmt was net. Scheiße, die Autos kommen uns ja auch entgegen!“), lassen wir an dieser Stelle mal kurz unter den Tisch fallen. Da wir aber zwei Mal fahren mussten, um den Rest der sechs Leute abzuholen, war das noch lange nicht alles. Hier gerieten wir in eine lustige Polizeikontrolle…

Schließlich waren alle sechs Pioniere in Denia gelandet, nur die Appartements und die Rezeption hatten mitten in der Nacht völlig unverständlicherweise noch geschlossen. Die Schlafgelegenheiten Auto, Strand oder Bordsteinmäuerchen entpuppten sich als wenig bequem, so dass GMT und Beck s sich dazu genötigt sahen, morgens um 8 Uhr den Burger King aufzusuchen. Dumm nur, dass dieser geschlossen hatte.

Zwar hatte nun die Rezeption auf, unsere Appartements waren aber noch nicht frei gegeben. Also suchten wir unsere Appartements und sprangen in den dazu gehörigen Gemeinschaftspool, keineswegs sicher, dass das auch wirklich unsere Appartements waren. Sie waren es und wir hatten direkt mal einen glänzenden Eindruck hinterlassen…

Wir hatten aber eine echt klasse Anlage erwischt und waren hochzufrieden, auch wenn im Pool anstatt Chlor irgendeine Säure war, die sämtliche Silberketten etc. schwarz färbte und unheimlich lecker schmeckte. Als wir schließlich einkaufen wollten, stellten wir fest, dass aufgrund eines spanischen Feiertages sämtliche Supermercados geschlossen hatten und wir überhaupt nichts zu essen hatten. Das wäre ja noch gegangen, aber ein Samstag ohne Alkohol? Ein kleiner „Spar-Markt“ hatte Erbarmen und war geöffnet, so dass wir uns notdürftig eindecken konnten. Abends holten dann GMT, Brain und Con Gas für alle ein paar Pizzen (erste Opfer gab es bereits hier zu beklagen, da man bei „ein zwei Weizen“ die FCK-Niederlage gegen Bremen live mit verfolgte). Davon bekamen diese Leute allerdings relativ wenig mit, da sie mit einem hübschen Gefäß gefüllt mit Tinto (span. Rotwein + gelbe Limo) loszogen und spätestens nach einem Achtel des Weges nicht mehr wirklich bei der Sache waren… Man schaffte es allerdings noch, den zu diesem Zeitpunkt noch in RhDb-Land befindlichen Hot Sexy anzurufen und ihm alles Unwichtige zu erzählen (O-Ton Con Gas: „ Hey Hot Sexy, ich geb dir noch mal Brain für 15 Cent.“ Für diese letzten 15 Cent durfte Brain dann noch was erzählen, nachdem der Hörer bereits vorher ca. 30 Mal hin-und her gewechselt war…).

Die Pizzen kamen dennoch heil in unserer Anlage an. Was man von den drei Lieferanten nicht wirklich behaupten konnte. Einige Zeit später, wieder bei klarem Kopfe und froh, den ersten Tag gut überstanden zu haben, entschloss sich dann ein Teil der RhDb, nochmals ins Städtchen zu gehen und etwas zu feiern. Ole ole fiesta singend und guter Dinge machte man sich auf, nichts ahnend, dass in der Zwischenzeit ein netter Zeitgenosse eines unserer beiden Appartements ausräumte! Erst klingelte er unten, erzählte dort irgendeinen Bullshit, dann klingelte er oben und stieg durchs Küchenfenster ein, als ihm keiner öffnete. Zwar wurde unser „Freund“ von den Mädels unten bemerkt (schließlich hatte er ja geklingelt und war wohl auch oben nicht gerade leise), aber unser Kampfgott GMT entpuppte sich als Kampfschläfer und bekam von der Sache leider nix mit. Bis alle das Unglück realisierten und der alarmierte Rest von uns wieder an den Appartements ankam, war es natürlich zu spät… Warum der Dieb allerdings Haargel und verschwitzte Klamotten klaute, während er Discman, Uhr und einen Teil der Tickets liegen ließ, ist seine Sache. Seine Beute war dennoch relativ groß, v.a. Brain hatte es hart getroffen, da neben seiner Digicam und dem Laptop auch sein Koffer mit den ganzen Klamotten weg war.

(Was hat der Junge gestunken in den 2 Wochen!!! Aber zum Glück hatten wir ja ne Waschmaschine ;-) )

Nach dem ersten Schock alarmierten wir dann natürlich die Polizei, die es aber noch nicht mal für nötig befand, Fingerabdrücke zu nehmen oder ein Phantombild zu erstellen.

Jedenfalls versteckten wir nun alle unsere Wertsachen an den unmöglichsten Plätzen. Wer weiß, was da in diesen Appartements jetzt noch so rumliegt, weil wir es selbst nicht mehr gefunden haben…

Sonntags sollte der Urlaub dann so richtig beginnen. Mit Einkaufen. Aber da ja vorher ein Feiertag war, stürmten so ziemlich 95% der Bevölkerung an diesem Sonntag in die Supermercados! Anstehen, um einen Wagen zu bekommen, war an diesem Tag nicht unnatürlich. Und so wie der Spanier Auto fährt, so fährt er auch Einkaufswagen… Einigermaßen unverletzt schafften wir es dann aber noch, nach gut 3 Stunden und 4 Einkaufswagen im Wert von ca. 250 Euro den Mercado zu verlassen und uns auf den Weg zum Flughafen zu machen. Dort wurden Little Shepherd und Hot Sexy abgeholt, die erst jetzt anreisten. Sie wurden sogleich mit einem Empfangsschild  mit der Aufschrief „„Hot Sexy“ und einem (oder 2) Tinto de Verrano begrüßt. Allerdings hatten die Abholer GMT und Con Gas kein Papier dabei, um das „Hot Sexy“ Empfangsschild zu bauen, so dass sie sich bei der Autovermietung mit den Worten „We need a paper and a pen because we want to take someone“ die nötige Ausrüstung verschafften…

Nun stellt sich natürlich die Frage, was wir den ganzen Tag so gemacht haben? Außer einkaufen, uns beklauen lassen, FCK-Niederlagen gucken?

- Zum einen wissen wir jetzt alles über Florida-Rolf und Super-Top-Giga-Riesenhammergerät-Modell Sibylle Rauch. Und wir wissen, wie der große Manfred Krug sein erstes Mal erlebt hat. DANKE BILD-Zeitung!

- Ansonsten war desöfteren Mäxchen bei uns zu Besuch, ein schönes Würfelspiel. (Dass wir hier vom Glückswuzzien teilweise vorgeführt wurden und hinterher 10 x voller waren, sollte man lieber für sich behalten…)

- Aber wir hatten noch mehr Besuch: Der Anton aus Tirol, die Filzläuse, das schneeweiße Luder oder andere gaben uns öfters das Gefühl, Irgendwie, irgendwo, irgendwann gerade Jenseits von Eden zu sein und etwas zu viel (Griechischen) Wein getrunken zu haben…

- Auffällig war, dass zu Beginn des Urlaubs sehr häufig geduscht wurde. Ob das daran lag, dass bei jedem Duschen ein Schluck aus der Passoa-Flasche Pflicht war, ist noch unklar. Diese war allerdings nach 2 Tagen leer. Und wir sehr sehr sauber.

- Sehr aufregend auch der Brainsche Versuch, sich zum Harry Potter weiterzuentwickeln. Brain schaffte es doch tatsächlich, Band 4 und 5 komplett zu lesen. Dabei vergaß er allerdings, die heißen spanischen Frauen etwas zu verhexen, so dass wir es doch etwas bedauern, dass der Dieb nicht auch noch die Potter-Bücher geklaut hat! Denn dann hätte Brain (der einzige mit Spanisch-Kenntnissen) mehr Zeit gehabt und hätte ein paar heiße Senhoritas zu uns einladen können! Hex Hex.

- Zur Ehrenrettung Brains sei allerdings gesagt, dass wir ohne ihn sehr alt ausgesehen hätten, wenn es ums Leben in Spanien geht. Wieso können die kein Deutsch? Und auch kein Englisch? Aber so manche spanische Vokabeln haben auch wir gelernt! Das war immer sehr amüsant und ein älteres spanisches Ehepaar konnte sich komischerweise gar nicht mehr auf seine Zeitschriften konzentrieren, weil sie und die ganze Zeit schmunzelnd zuhören mussten… Welche Vokabeln wir da so gelernt haben, verraten wir natürlich nicht…

- Wir haben uns nebenbei auch zu echten Beach-Volleyballgöttern entwickelt! Wenn wir nicht gerade heißen Chicas nachgucken mussten, waren wir echt ganz gut! Allerdings verletzte sich auch die Hälfte von uns, so dass Aspirin nicht gegen Kopfweh, sondern gegen Fuß- oder Fingerschmerzen reichlich eingenommen wurde. Abends gab es dann immer eine leckere Schüssel Schmerzmittel, gefüllt mit so schmerzheilenden Sachen wie Bacardi, Wodka oder Tinto…

- Die Schoppe I war natürlich auch am Start. GMT und Con Gas, die beiden Matrosen aus „Der Fluch des Atlantiks“ machten so manche mörderische Kreuzfahrt! Gerüchte zu Folge soll sich auch hin und wieder Schoppen an Bord befunden haben, was allerdings zum heutigen Tag noch als Sage gilt und nicht bestätigt wurde.

- Da es keine richtig tollen Bars für uns gab (weil da nur Spanier waren und Brain ja nicht immer zur Stelle war), haben wir viel Zeit auf unserem Balkon verbracht. Da war es billiger und schließlich mussten wir unseren großen allseits gefüllten Kühlschrank ja auch wieder leeren. Bei Tabu erklärte uns Becks beispielsweise den Begriff „Ameise“, obwohl er das Wort „Amnesie“ erklären sollte. Bei anderen Spielen gab es für Schummler oder Sich-dauernd-an-den-Eier-Kratzern Straf- bzw. Kratzbacardis.

- Becks zeigte sich aber auch von einer anderen Seite. Als sich lustige Leute aus dem obersten Stock ohne Schlüssel aussperrten, zeigte er seine Kletterkünste und hangelte sich an keine Ahnung an was eigentlich bis zum obersten Balkon hinauf und öffnete die Tür wieder. Becks heißt nun auch Ötzi.

- Diskussionen könnte es über den Urlaubshit geben. Da man sich zwischen den Kandidaten „Ab in den Süden“, „Sie hatten dicke dicke Titte“, „Schneeweißes Luder“, „Aicha“ oder „So schmeckt der Sommer“ nicht ganz einig war, könnte der Hit dieses Urlaubs auch ein alter Prinzen-Song sein: „Das ist alles nur geklaut, eijo, eijo, das ist alles gar nicht meine…“

- Unzweifelhaft am häufigsten wurde aber natürlich „Ole ole fiesta“, unser RhDb-Song, angestimmt. Da wir das durchaus auch auf unserem Balkon taten und dazu den Narrhallamarsch hörten, drohte uns die Nachbarschaft sogar mit der Policia und weigerte sich an unserem Abreisetag, ein Bild von uns zu machen, da wir ja immer so laut gewesen seien ;-)

- Manche Urlauber waren übrigens betrunkener als wir (obwohl wir das ja eh net waren):. So trafen wir einen Abend zwei Deutsche, die wohl gerade sieben Stunden Monopoly gespielt und dabei gut einen gehoben hatten… Aber ok, wer wäre danach nicht betrunken?

- Ebenso erwähnenswert ist, dass wir auch kurzzeitig zwei Haustiere hatten: Die Einsiedlerkrebse Jamon und Miguel schafften es allerdings trotz intensiver Pflege nicht, uns bis ins RhDb-Land zu begleiten, so dass wir Ihren Verwandten hiermit unser aufrichtiges Beileid aussprechen.

- Warum der mit Spannung erwartete Tequila-Contest zwischen Con Gas und Little Shepherd übrigens ausgefallen ist, weiß man nicht so genau. Con Gas erklärte es so: „Lennox Lewis geht auch nicht zu Klitschko hin und gibt ihm ne Revanche, dass muss schon der Herausforderer machen…“

- Ein Dank gilt an dieser Stelle auch unserem Chefkoch GMT, der uns jeden Abend mit kulinarischen Genüssen verwöhnte. Bei der Schinken-Sahne-Sauce hatte er aber auch tatkräftige Unterstützung vom Rest der RhDb´s, die aus einiger Entfernung das traditionelle Spiel „Wirf die Schinkenstückchen in die Sauce“ mehr oder weniger erfolgreich spielten. Was die Menge angeht, sollte GMT allerdings noch etwas üben, da er es mit den Nudeln etwas zu gut meinte. Es blieb einiges übrig und die restlichen Nudeln liefen am nächsten Tag fast selbständig in den Mülleimer… Aber wir werden sicherlich noch die ein oder andere Urlaubstour machen, bei der der chef de la cuisine seine Fähigkeiten wieder präsentieren kann. Wir freuen uns drauf!

- Klasse auch die Aktion unserer temporären Anomalien (siehe Startseite), die zu viert mit nach Denia gereist waren. Als Antwort auf unsere RhDb-Poloshirts präsentierten sie sich in T-Shirts mit dem Aufdruck „temporäre Anomalie“ und „Rhoihesse Bunnys“!

- Eine wichtige Erkenntnis sollte aber noch angesprochen werden: Da am Strand hin und wieder mal eine Alge zu erkennen war, erklärte uns GMT, wie dieses Problem auf Mallorca umgangen wird (Traktoren und Rechen, die morgens den Strand säubern). Er war freundlicherweise sogar so nett und erklärte uns diese Geschichte ungefähr drei Mal. Am Tag ;-) Daher fragten wir uns den ganzen Urlaub über: „Wie bekommen die auf Mallorca den Strand nur so sauber?“ Und jedes Mal wusste GMT Rat und erstattete uns Bericht. (Vgl. hierzu den Ibiza-Nachbericht mit der Geschichte von „Da konnten wir net schlafen und dachten uns, stellen wir doch mal nen Tisch raus“)

Abschließend bleibt mir nicht mehr viel zu sagen. Die letzten Postkarten wurden von zu Hause aus verschickt und alle sind wieder heil gelandet. Alles in allem war es ein sehr schöner Urlaub, der nur leider viel zu schnell rumgegangen ist. Aber wir hatten viel Spaß und es waren zwei tolle Wochen, so dass wir uns schon jetzt auf die nächsten Trainingslager freuen, die wir zusammen in Angriff nehmen.

Es ist 01:46 Uhr, der Schoppen ist leer und der Urlaub ist immer noch rum. Mist. Aber das OH öffnet bald. In diesem Sinne…

Und denkt dran: Vielleicht seit ihr ja selbst beim nächsten RhDb-Trainingslager dabei, bewerbt euch doch einfach als Schnecke oder temporäre Anomalie! Aber lieber nicht als Einsiedlerkrebs ;-)))

 

Written by Con(a)Gas in the moonlight shadow

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